Die Generation Z (geboren zwischen ca. 1996 und 2010) wird in Zukunft auf den Arbeitsmarkt eintreten und neben den Millennials (geboren zwischen 1980 und 1995) mit ihren Wertvorstellungen den Arbeitsmarkt gestalten. Gen Z, wie diese Generation auch genannt wird, ist vollständig mit digitalen Technologien aufgewachsen und es gibt einige Dinge, die Unternehmen im Wettbewerb um diese wichtige Zielgruppe beachten und verstehen sollten. Wie man als Unternehmen die Generation der Zukunft für sich gewinnen kann, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Gen Z ersetzt künftig die Babyboomer
Statistiken zeigen, dass bis 2036 knapp 13 Mio. Erwerbspersonen in den Ruhestand gehen werden – das betrifft die sogenannten Babyboomer (geboren zwischen 1946 und 1964). Diese Generation spielt eine große Rolle in der Entwicklung des Arbeitskräfteangebots in Deutschland, da mit ihrem Ausscheiden eine große Zahl an Erwerbspersonen verloren geht.
Wenn eine Generation den Arbeitsmarkt verlässt, muss eine neue Generation nachrücken. Auf dem Markt wurden die Babyboomer vor allem für das Fachwissen in ihrer Branche sowie ihrer fleißigen und harten Arbeitsmoral geschätzt. Die Gen Z, die nun den Markt nach und nach füllt, bringt auch Fachwissen mit, stellt allerdings andere Ansprüche an einen Arbeitgeber und zwingt somit zum Umdenken.
Arbeitnehmer der Gen Z gewinnen – mit diesem Wissen gelingt es
Um junge Arbeitnehmer der Gen Z für das Unternehmen gewinnen und dauerhaft halten zu können, müssen Personaler und Führungskräfte verstehen lernen, worauf es für diese Zielgruppe ankommt.
Die Wünsche der Generation Z an ihren Arbeitsplatz
Eine Studie von Zenjob ergab, dass sich Gen Z neben Flexibilität und einem angemessenen Gehalt auch Identifikation mit dem Arbeitgeber wünscht. Den jungen Talenten geht es vor allem um die inneren Werte eines Unternehmens. Gemeint sind damit das soziale Engagement und das Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit. Aber auch die Offenheit, neue Konzepte und Ideen umzusetzen.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Automobilzulieferers Continental zeigt außerdem, dass die Arbeit für Gen Z, ähnlich wie bei den Vorgänger-Generationen, einen hohen Stellenwert hat. Allerdings ist 63 % der Befragten eine Work-Life-Balance wichtiger als die Interessen der Kollegen oder des Unternehmens. 67 % würden für mehr Flexibilität den Arbeitgeber wechseln. Eine kompakte 4-Tage-Arbeitswoche spricht die jungen Berufstätigen besonders an. Außerdem würden 78 % für eine bessere Bezahlung zu einem neuen Arbeitgeber gehen.
Auf einige Wertvorstellungen möchten wir besonders eingehen, damit Unternehmer und Personaler die Bedürfnisse der Generation Z besser verstehen lernen:
Soziales Umfeld
Für Gen Z ist es von immenser Bedeutung, sich in ihrem sozialen Umfeld wohlzufühlen. Daher stellen sie sich schon vor dem Bewerbungsprozess die Frage, ob das Unternehmen ein entsprechendes Umfeld bietet. Hierfür reicht es aber nicht mehr aus, in der Stellenbeschreibung von einem kollegialen Miteinander zu sprechen – in Zeiten der sozialen Medien wollen potenzielle Bewerber sehen und hören, warum ein Unternehmen der passende Arbeitgeber ist. Idealerweise werden im Zuge dessen bereits aktuelle Mitarbeitende vorgestellt, sodass ein erster Eindruck entstehen kann.
Sinnhaftigkeit
Ebenfalls von enormer Bedeutung ist der ökologische Fußabdruck eines Unternehmens und damit verbunden die Stellungnahme zum CO2-Ausstoß. Ähnlich wie die Generation Y, auch bekannt als Millennials (zwischen 1980 und 1995 geboren), ist es Gen Z ein großes Anliegen einer sinnstiftenden und inspirierenden Arbeit nachzugehen. Sie wollen der Umwelt etwas Gutes tun und ihre berufliche Tätigkeit dafür nutzen. Die Sinnhaftigkeit eines Unternehmens spielt daher auch eine große Rolle. Fachleute der Generation Z suchen nach einem Arbeitgeber, der sich entsprechend positioniert und nicht in der Masse mitschwimmt. Darüber hinaus fragt sich diese Zielgruppe, wie man Kunden und Kollegen sinnvoll voranbringen kann.
Aufstiegschancen
Der Wunsch nach Aufstiegsmöglichkeiten ist sicher in jeder Generation zu finden – immerhin ist es ein menschliches Bedürfnis zu wachsen. Gen Z unterscheidet sich zu den Vorgängern allerdings darin, dass sie weniger Geduld dafür aufbringen. Während andere Generationen, wie z.B. Generation X (Jahrgänge 1965 und 1979), geduldig auf Beförderungen oder Weiterbildungsmöglichkeiten warten, braucht die Generation Z schnellere Ergebnisse. Sie wollen nicht mehr ein Jahr oder länger warten und sich beweisen, ehe ihnen erste Aufstiegsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Am besten sind für diese Zielgruppe sogenannte Mini-Erfolge. Das bedeutet, dass bereits nach 3 Monaten sichtbare Fortschritte zu verzeichnen sein sollten – z.B. in Form von mehr Verantwortung oder einem neuen Titel.
Die Gen Z am Arbeitsmarkt: Unternehmen sollten nicht vor Veränderungen zurückschrecken
Alles in allem geht es Gen Z darum, etwas Sinnvolles mit ihrer Tätigkeit zu erreichen – sei es im Hinblick auf die Umwelt, schnelles persönliches Wachstum oder andere voranzubringen. Wichtig ist dabei auch, dass sie sich in ihrem sozialen Umfeld gesehen und wertgeschätzt fühlen. Diese Zielgruppe erreichen Unternehmen am besten über Testimonials der Mitarbeitenden, die ehrlich und offen über das Arbeitsumfeld sprechen. Benefits wie Aufstiegschancen und der respektvolle Umgang mit dem Privatleben der Gen Z sind ebenfalls von hoher Bedeutung.
Für Unternehmen können die Anforderungen dieser Generation zunächst als unrealistisch wahrgenommen werden. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass die Generation Z die Zukunft auf dem Arbeitsmarkt zu großen Teilen mitbestimmen und verändern wird. Daher ist es nur ratsam, dass die Unternehmen ihren Bewerbungsprozess und ihre Unternehmenskultur rechtzeitig an die neue Zielgruppe anpassen. Denn nur so können die Talente von Morgen erreicht und langfristig gehalten werden.